La Gomera. Villa mit Meerblick.

Als digitaler Nomade oder Rentner auf den Kanaren leben

Leben unter Pal­men, Son­ne, Meer. Das kann man nicht nur im Urlaub haben, son­dern auch für meh­re­re Mona­te im Jahr oder sogar dau­er­haft. Der Schritt will jedoch wohl­über­legt sein, denn es gibt auch Nach­tei­le.

Wohin soll es gehen in der Welt? Die Kana­ri­schen Inseln ver­spre­chen ewi­gen Früh­ling, net­te Leu­te und akzep­ta­ble Lebens­hal­tungs­kos­ten. Wer sich hier nie­der­las­sen will, hat die Wahl zwi­schen meh­re­ren Inseln, die zwar ähn­lich (vul­ka­nisch), aber sehr unter­schied­lich sind. In die­sem Arti­kel geht es nur um La Gome­ra, wo ich einen Teil mei­ner Zeit ver­brin­ge. La Gome­ra ist nach El Hier­ro die zweit­kleins­te der sie­ben Haupt­in­seln der Kana­ri­schen Inseln. Geo­lo­gisch gehö­ren die Kana­ren zu Afri­ka, poli­tisch zu Spa­ni­en (EU) und bio­geo­gra­fisch zu Maka­ro­ne­si­en (Kap­ver­den, über Madei­ra bis zu den Azo­ren).

Wer auf La Gome­ra mehr als nur einen Urlaub ver­brin­gen möch­te, soll­te sich über die Lebens­be­din­gun­gen aus­führ­lich infor­mie­ren und die Her­aus­for­de­run­gen ken­nen.

Anreise und Verkehr

Die Kana­ri­schen Inseln sind von Deutsch­land gut 3.000 Kilo­me­ter ent­fernt. Mit dem Flug­zeug dau­ert der Flug um die 4 Stun­den, je nach­dem, von wo man star­tet. Wer nach La Gome­ra will, lan­det meist in Tene­rif­fa Süd (TFS, Tene­ri­fe Sur, Rei­na-Sofía-Flug­ha­fen). Es gibt auch einen Flug­ha­fen im Nor­den, der haupt­säch­lich von spa­ni­schen Flug­ge­sell­schaf­ten ange­steu­ert wird.

Vom Flug­platz Tene­rif­fa Süd geht es wei­ter zum Hafen nach Los Chris­tia­nos, von dem aus die zwei Fähr­ge­sell­schaf­ten Fred Olsen und Armas La Gome­ra anlau­fen. Fäh­ren fah­ren mehr­mals am Tag, die Über­fahrt dau­ert gut eine Stun­de.

Ein Tipp fürs Gepäck: Zu Fuß gelangt man über eine län­ge­re Trep­pe ins Inne­re der Fäh­re. Mit schwe­ren Kof­fern ist das müh­sam. Vor dem Fähr­ge­bäu­de ste­hen Fahr­zeu­ge, in denen man sei­ne Kof­fer unter­brin­gen kann (teil­wei­se gegen eine Gebühr von ein oder zwei Euro). Ein Schild vor dem jewei­li­gen Fahr­zeug infor­miert über Ziel und Uhr­zeit der Abfahrt. Die Gepäck­trans­por­ter fah­ren als ers­te von der Fäh­re, sodass sie bereit­ste­hen, wenn die Pas­sa­gie­re aus­ge­stie­gen sind.

Hat man die Über­fahrt gut über­stan­den, befin­det man sich in San Sebas­tián de La Gome­ra, der Haupt­stadt der Insel. Von da aus geht es mit öffent­li­chen Bus­sen oder einem Taxi zum Rei­se­ziel wei­ter. Die Insel hat zwar nur einen Durch­mes­ser von um die 25 Kilo­me­ter, da es aber in Ser­pen­ti­nen berg­auf und berg­ab geht, dau­ert es etwa bis zum ande­ren Ende der Insel (wo ich woh­ne) gut 1,5 Stun­den.
Flug, Fäh­re, Wei­ter­fahrt, ins­ge­samt ist man von Deutsch­land aus prak­tisch den gan­zen Tag unter­wegs, bis man sein Ziel auf La Gome­ra erreicht. Dir Rück­rei­se kann sich noch etwas auf­wen­di­ger gestal­ten, wenn der Flug am Vor­mit­tag geht. Dan muss man even­tu­ell eine Über­nach­tung in San Sebas­tián de La Gome­ra oder auf Tene­rif­fa ein­pla­nen.

Schiffs­rei­se als Alter­na­ti­ve: Auch ohne Flug­zeug las­sen sich die Kana­ri­schen Inseln errei­chen. Das emp­fiehlt sich für Besu­cher, die mit dem Auto anrei­sen. Dafür fährt man fix nach Cadiz in Süd­spa­ni­en und dann mit der Auto­fäh­re wei­ter nach Tene­rif­fa. Die Fäh­re ver­kehrt ein­mal in der Woche, die Über­fahrt dau­ert um die 45 Stun­den. Ganz bil­lig ist das Ver­gnü­gen nicht, aber für flug­ängst­li­che Men­schen die ein­zi­ge Mög­lich­keit.

Gomera-Fähre von Fred Olsen
Mit der Fäh­re gelangt man in knapp einer Stun­de von Tene­rif­fa Süd nach La Gome­ra (Bild Quel­le: www.fredolsen.es)

Klima und Unterkünfte

Auf­grund der sehr unter­schied­li­chen Land­schaf­ten und Kli­ma­zo­nen emp­fiehlt es sich, zuerst meh­re­re Urlau­be auf La Gome­ra an unter­schied­li­chen Orten zu ver­brin­gen.

Ins­ge­samt lie­gen die Tem­pe­ra­tu­ren unge­fähr zwi­schen 15 Grad Tiefst­tem­pe­ra­tur in der Nacht und 25 Grad am Tag. In den letz­ten Jah­re ist es manch­mal sehr warm gewor­den, ins­be­son­de­re wenn das Wet­ter aus dem Osten kam (Cali­ma, war­mer Wind aus der Saha­ra). Die Tem­pe­ra­tu­ren hän­gen natur­ge­mäß von der Höhe ab, auf der man wohnt. In Küs­ten­nä­he ist es wär­mer, in den Ber­gen (es gibt auch Orte auf um die 1.000 Meter) küh­ler bis kalt (im Winter/Frühjahr). Oft weht ein star­ker Wind, der sich auch sehr kalt anfüh­len kann. Wer hit­ze- und/oder wind­emp­find­lich ist, für den ist La Gome­ra nichts.

Nie­der­schlä­ge gibt es (zu) weni­ge. Wie man auf einer ein­sa­men Insel im Atlan­tik erwar­ten kann, gibt es auch star­ke Stür­me mit Regen, sehr sel­ten mit Gewit­ter. Bei einer der­ar­ti­gen Wet­ter­la­ge bleibt man bes­ser zu Hau­se. Wan­de­run­gen kön­nen dann sehr gefähr­lich sein, Küs­ten und Schwimm­be­cken am Meer soll­te man mei­den. Fast jedes Jahr sind Unfäl­le unvor­sich­ti­ger Tou­ris­ten zu bekla­gen, die die Gefah­ren unter­schätzt haben.

Tou­ris­mus und Unter­künf­te: Auf La Gome­ra gibt es eini­ge Hotels sowie etli­che pri­va­te Unter­künf­te. Da der Tou­ris­mus in den letz­ten Jah­ren stark zuge­nom­men hat, soll­te man früh­zei­tig buchen. Apart­ments fin­det man für ab 30 Euro pro Nacht und Per­son. Der Preis hängt stark von der Lage und Jah­res­zeit ab. Ein Zim­mer im Hotel fin­det man ab 60 Euro pro Nacht. Zu den Haupt­rei­se­zei­ten Ostern und Weih­nach­ten wird es teu­rer.

Nach mei­ne Erfah­run­gen sind die Unter­künf­te in der Regel sau­ber und kom­for­ta­bel, Luxus soll­te man jedoch nicht erwar­ten. Inter­net über WLAN gehört meist zum Stan­dard. Außer­dem gibt es kos­ten­lo­sen Inter­net­zu­gang auch in vie­len Cafés und Restau­rants. Man muss nur nach dem Zugangs­schlüs­sel fra­gen.

Insek­ten und ande­re gefähr­li­che Tie­re: Das unan­ge­nehms­te Tier auf La Gome­ra ist die Amei­se, wenn sie im Plu­ral auf­tritt. Hor­den von sehr klei­nen Amei­sen über­fal­len ger­ne die Woh­nung, wes­halb man kei­nes­falls Nah­rungs­mit­tel unver­schlos­sen her­um­ste­hen las­sen soll­te. Das schützt auch vor Mäu­se und Rat­ten, die in man­chen Jah­ren zahl­reich anzu­tref­fen sind. Eidech­sen kom­men sel­ten bis nie ins Haus, dafür sind Geckos häu­fig anzu­tref­fen­de Mit­be­woh­ner, jeden­falls in alten und nicht sehr dich­ten Häu­sern. Geckos machen sich ger­ne an Obst und Süß­wa­ren her­an, wenn die­se offen auf dem Tisch lie­gen. Die Haupt­nah­rungs­quel­le sind jedoch Insek­ten (Nacht­fal­ter), wes­halb Geckos eher sym­pa­thi­sche Tier­chen sind. Wenn nicht deren Hin­ter­las­sen­schaf­ten wären, die als schwar­ze Bro­cken an der Wand kle­ben. Läs­tig kann auch der por­tu­gie­si­scher Tau­send­fü­ßer (bicho negro) sein, der in man­chen Jah­ren mas­sen­haft auf­tritt.

Ins­ge­samt ist auf La Gome­ra eher mit weni­gen Beläs­ti­gun­gen durch Insek­ten zu rech­nen. Natür­lich gibt es Mücken, Spin­nen, Flie­gen und Kaker­la­ken, aber meist nur sehr redu­ziert. In man­chen Jah­ren bedaue­re ich die Geckos, die in der Nacht stun­den­lang unter der Lam­pe war­ten und kein ein­zi­ger Nacht­fal­ter lässt sich sehen. Ande­re gefähr­li­che Tie­re wie Schlan­gen, Skor­pio­ne, Wöl­fe, Bären und Löwen wur­den bis­her nicht gesich­tet.

Sand­strän­de mit schwar­zem Sand gibt es auch, die meis­ten Strän­de sind jedoch stei­nig. Wegen des Wel­len­gangs ist baden nicht immer mög­lich.

Freizeitgestaltung auf La Gomera

La Gome­ra ist eine Wan­der­in­sel für Natur­lieb­ha­ber. Wer Nachts auf die Pis­te gehen will, ist auf Tene­rif­fa oder Gran Cana­ria bes­ser auf­ge­ho­ben. In Städ­ten wie San Sebas­tián de La Gome­ra oder Val­le Gran Rey (zah­len­mä­ßig star­ke deutsch­spra­chi­ge Com­mu­ni­ty) gibt es etli­che Restau­rants, Cafés und Bars. Um ca. 22:00 wer­den die Bür­ger­stei­ge hoch­ge­klappt. Dann ist nichts mehr los. Dafür steht der typi­sche Gome­ra-Tou­rist früh auf, läuft durch die Ber­ge, den Regen­wald oder springt ins Meer.

Restau­rants gibt es auf der Insel in aus­rei­chen­der Men­ge und sie bie­ten ein ziem­lich bun­tes Bild. Vor­herr­schend sind Ange­bo­te mit loka­ler, rus­ti­ka­ler Küche. „Papas arrugadas con mojo“ (Pell­kar­tof­feln mit einer grü­nen und einer roten Sau­ce) wer­den ger­ne geges­sen und häu­fig als klei­ne Vor­spei­se gereicht. Fisch und Fleisch (oft Kanin­chen oder Zie­ge) gibt es reich­lich, man fin­det aber auch eini­ge vege­ta­ri­sche Gerich­te. In Val­le Gran Ray sind eini­ge deut­sche Restau­rants mit kana­ri­scher Küche und auch Piz­ze­ri­en zu fin­den.

Für Vege­ta­ri­er und Vega­ner beson­ders her­vor­zu­he­ben ist La Mon­ta­ña – Casa Efi­ge­nia in Las Hayas. Hier wer­den seit Jahr­zehn­ten tra­di­tio­nel­le und inzwi­schen auch moder­ne­re vege­ta­ri­sche Spei­sen ser­viert. Der Klas­si­ker ist ein Menü, das aus einem gro­ßen Salat, Gofio (gerös­te­tes Mais­mehl), Gemü­se­ein­topf und einem Des­sert besteht. Die meis­ten Zuta­ten stam­men aus dem eige­nen Gar­ten oder der Regi­on.

Die Land­schaft ist sehr abwechs­lungs­reich, denn es gibt meh­re­re Kli­ma­zo­nen: Von feucht, grün und kühl im Regen­wald bis tro­cken und warm in vul­ka­ni­schen Mars­land­schaf­ten. Wan­de­rer soll­ten gut zu Fuß sein. Es gibt gut aus­ge­bau­te und beschil­der­te Wan­der­we­ge auch für Fuß­kran­ke, vie­le Wan­der­rou­ten sind aber eher nur für sport­li­che Tou­ris­ten geeig­net.

Kul­tur gibt es natür­lich auch. Wer möch­te, kann fast jedes Wochen­en­de an einem Fest teil­neh­men. Irgend­ei­ne Jung­frau oder ein Hei­li­ger wird immer gefei­ert. Das ist nicht abwer­tend gemeint. Ein wenig hat man aller­dings den Ein­druck, dass die reli­giö­se Pflicht zuvor abge­ar­bei­tet wird, danach ist end­lich Par­ty – also Fies­ta. Es gibt auch öffent­li­che Kon­zer­te und Open-Air-Film­vor­füh­rung, Musik­knei­pen und die legen­dä­ren Son­nen­un­ter­gangs-Tromm­ler am Strand von Val­le Gran Rey. Man kann auf Märk­te gehen oder bei einer Ver­an­stal­tung loka­le Spe­zia­li­tä­ten und Wei­ne ver­kos­ten. Für nur unge­fähr 20.000 Ein­woh­ner auf der Insel ist dann doch ganz schön viel los.

Auf einer Insel im Atlan­tik bie­tet sich ein Boots­aus­flug an. Die Tou­ren star­ten in Val­le Gran Rey oder Playa Sant­ia­go und man kann Del­fi­ne, Wale, Was­ser­schild­krö­ten und eini­ges mehr beob­ach­ten. Loh­nens­wert ist auch ein Aus­flug in den Nor­den zu Los Órga­nos, eine Fels­for­ma­ti­on, die an Orgel­pfei­fen erin­nert. Das ist nicht immer mög­lich, weil die See dazu eini­ger­ma­ßen ruhig sein muss.

Bürokratie auf den Kanaren

Was man auch immer auf La Gome­ra erwer­ben möch­te, man benö­tigt dafür eine N.I.E.-Nummer (Núme­ro de Ident­i­dad de Extran­je­ro). Die bekommt man bei­spiels­wei­se in einem spa­ni­schen Kon­su­lat in Deutsch­land. Die Num­mer ist für den Immo­bi­li­en­kauf, den Han­dy-Ver­trag, den Kauf einer Gas­fla­sche, die Kon­to­er­öff­nung und wei­te­res mehr erfor­der­lich.

Eine spa­ni­sche Mobil­funk­num­mer braucht man, weil vie­le Kon­tak­te und Bestä­ti­gun­gen über SMS lau­fen. Bei vie­len Unter­neh­men ist es tech­nisch nicht vor­ge­se­hen, die lan­ge deut­sche Mobil­funk­num­mer ein­zu­tra­gen. Auch ein Kon­to bei einer spa­ni­schen Bank ist oft Vor­aus­set­zung. Zwar gibt es das SEPA-Ver­fah­ren, das theo­re­ti­sche für den beque­men Zah­lungs­ver­kehr gedacht ist. Die spa­ni­schen SEPA-Num­mern sind jedoch län­ger, wes­halb eine deut­sche SEPA sich bei den Behör­den und Unter­neh­men nicht ein­tra­gen lässt.

Ins­ge­samt ist die Ver­wal­tung nach mei­nen Erfah­run­gen gut aus­ge­stat­tet. Es ist bereits viel digi­ta­li­siert. Man kann bei­spiels­wei­se über ein Inter­net­por­tal („Sede Elec­tró­ni­ca“) stets alle Abrech­nun­gen (Was­ser, Müll, Grund­steu­er) und sons­ti­gen Schrift­ver­kehr ein­se­hen.

Wer weni­ger als ein hal­bes Jahr auf den Kana­ren lebt, muss wei­ter nichts beach­ten. Soll­te jedoch Spa­ni­en den Lebens­mit­tel­punkt bil­den, gibt es eini­ges zu beden­ken. Da die Kana­ren zur EU gehö­ren, kann man sei­ne Ren­te auch dort bezie­hen. Wer Ein­künf­te bezieht, muss die­ses in Spa­ni­en ver­steu­ern. Ein mit­ge­brach­ter PKW darf sich nur maxi­mal sechs Mona­te in Spa­ni­en auf­hal­ten, danach muss er umge­mel­det wer­den und erhält ein spa­ni­sches Kenn­zei­chen. Aus­wan­de­rer müs­sen auch den deut­schen Füh­rer­schein umschrei­ben.

Internet, Infrastruktur und Kosten

Auf La Gome­ra ist fast flä­chen­de­ckend schnel­les Inter­net über Glas­fa­ser bis ins Haus zu bekom­men, was unge­fähr 38 Euro monat­lich kos­tet. Einen Anschluss kann man nicht nur in den grö­ße­ren Städ­ten, son­dern auch an abge­le­ge­nen Orten bekom­men. Opti­mal für digi­ta­le Noma­den.

Der Strom kommt auch auf La Gome­ra aus der Steck­do­se, die Kilo­watt­stun­de kos­tet zur­zeit 0,30 Euro. Als Kurio­si­tät bie­tet der Strom­ver­sor­ger Ende­sa ein Hap­py-Hour an. Man kann ent­we­der einen gan­zen Tag in der Woche oder eine Stun­de täg­lich den Strom kos­ten­los kon­su­mie­ren. Zudem gibt es im Moment eine staat­li­che Sub­ven­ti­on, die die Kos­ten um 20 Pro­zent redu­ziert. Eine Grund­ge­bühr und Ver­wal­tungs­kos­ten fal­len eben­falls ab (zur­zeit ca. 15 Euro). Das Strom­netz ist nicht immer sta­bil. Vor kur­zem gab es einen Brand im ein­zi­gen Die­sel­kraft­werk der Insel und drei Tage lang kei­nen Strom. Kür­ze­re Aus­fäl­le kön­nen jeder­zeit vor­kom­men. Der Aus­bau erneu­er­ba­rer Ener­gien schrei­tet aber auch hier vor­an, wenn auch nicht beson­ders zügig. In Zukunft ist daher Bes­se­rung in Sicht.

Mit einer Solar­an­la­ge las­sen sich sol­che Black­outs gut über­brü­cken. Auch wenn auf La Gome­ra fast jeden Tag (in der Nacht meist nicht) die Son­ne scheint, ist die Aus­beu­te gerin­ger als man ver­mu­ten könn­te. Wer an einem ter­ras­sier­ten Berg wohnt, sieht die Son­ne oft recht spät oder sie ist früh ver­schwun­den. Im Win­ter kann es dann knapp mit dem Solar­strom wer­den. Wer am Com­pu­ter arbei­tet, dem sei eine unter­bre­chungs­freie Strom­ver­sor­gung (USV) emp­foh­len, bezie­hungs­wei­se eine Solar­an­la­ge, bei der sich die Bat­te­rien bei Bedarf auch per Land­strom laden las­sen.

Was­ser kommt aus der Lei­tung, hat aber auf­grund der Chlor­bei­ga­be nicht die glei­che Qua­li­tät wie in Deutsch­land. Man kann es zwar unbe­denk­lich (hof­fe ich) trin­ken, es schmeckt aber nicht gut. Zum Kochen kann man es ver­wen­den. Was­ser ist auf La Gome­ra knapp. Man soll­te spar­sam damit umge­hen und man darf es auch nicht zur Gar­ten­be­wäs­se­rung ver­wen­den. Die Was­ser­ver­sor­gung fällt ab und zu aus, ent­we­der auf­grund von War­tungs­ar­bei­ten oder weil kein Was­ser mehr im Spei­cher ist. Jeder Haus­be­sit­zer ist auf­ge­for­dert, einen Tank mit aus­rei­chend Reser­ven bereit­zu­hal­ten. Das Was­ser kos­ten Stand 2024 knapp 16 Euro im Vier­tel­jahr (30 m³ pro Monat inklu­si­ve).

Wer ein Haus mit gro­ßem Grund­stück erwirbt und an Selbst­ver­sor­gung denkt, soll­te vor­ab die Was­ser­rech­te klä­ren. Die Dör­fer ver­fü­gen meist über eige­ne Was­ser­spei­cher, die sich aus Quel­len fül­len. Die Nut­zung ist aber nicht jedem erlaubt. Das muss man vor Ort mit den Ein­woh­nern klä­ren oder sich beim Kauf vom Notar in den Kauf­ver­trag schrei­ben las­sen.

Die Müll­ab­fuhr kommt auf La Gome­ra wie (meist) in Deutsch­land wöchent­lich. Ich weiß nicht, ob es über­all so ist, aber bei uns im Dorf sind zwei grö­ße­re Müll­con­tai­ner für alle auf­ge­stellt (es sind aber zur­zeit nur unge­fähr 10 Per­so­nen). Neu­er­dings wird auch ein­mal im Monat eine Sperr­müll­ab­fuhr ange­bo­ten (nur Möbel und ähn­li­ches, kein Bau­schutt). Für Glas und Papier gibt es Recy­cling­ton­nen an der Stra­ße und in den Städ­ten. Die Müll­ab­fuhr schlägt halb­jäh­rig mit 36 Euro zu Buche.

Gesamt­kos­ten: Zählt man alle Kos­ten zusam­men, kommt man auf unge­fähr 1.100 Euro pro Jahr. Es kann aber auch weni­ger sein, wenn man zur Mie­te wohnt, in der bei­spiels­wei­se Was­ser und Müll­ab­fuhr bereits ent­hal­ten sind. Dazu kom­men even­tu­ell die Kos­ten für Gas­fla­schen, wenn man die etwas für den Küchen­herd benö­tigt. In den meis­ten Häu­sern kom­men aber inzwi­schen Elek­tro­her­de zum Ein­satz.

Beschrei­bungKos­ten pro Jahr
Strom480 €
Was­ser64 €
Müll­ab­fuhr72 €
Inter­net456 €
Grund­steu­er (bei Grund­be­sitz)40 €
Sum­me1112 €
Lis­te der mög­li­chen Kos­ten pro Jahr für ein (klei­nes) Haus auf La Gome­ra

Einkaufen auf La Gomera

In den grö­ße­ren Städ­ten sind Super­märk­te zu fin­den, die ein mit Deutsch­land ver­gleich­ba­res Waren­an­ge­bot bereit­hal­ten. Dank Infla­ti­on sind die Prei­se in den letz­ten Jah­ren gestie­gen, lie­gen aber bei den meis­ten Pro­duk­ten unter denen in Deutsch­land.
Das bei Deut­schen belieb­te dunk­le Brot oder Voll­korn­brot ist auch meist im Ange­bot und stammt teil­wei­se aus einer deut­schen Bäcke­rei in Val­le Gran Ray.

Auf Hawaii gibt es bekannt­lich kein Bier, auf Gome­ra schon. Die bevor­zug­te Mar­ke ist Dora­da, ein Pils von Tene­rif­fa. Baye­ri­sches Weiß­bier kann man auch kau­fen. Neu­er­dings gibt es bei mir in der Nähe in Val­le­her­mo­so eine Craft-Bier-Braue­rei (Cer­ve­za Artes­a­nal Lay­la). Kau­fen kann man es offen­bar nicht in Geschäf­ten, es wird aber bei Fes­ten aus­ge­schenkt.

Wer nicht weit fah­ren möch­te, kann Lebens­mit­tel auch online bestel­len. Auf der Insel gibt es ein Ange­bot von Hip­ert­re­bol, einem gro­ßen Super­markt in San Sebas­tián de La Gome­ra. Obwohl ich in einer eher ent­le­ge­ner Gegend woh­ne, kann ich mich an drei Tagen in der Woche belie­fern las­sen. Das Lie­fer­da­tum und der Zeit­punkt las­sen sich wäh­len. Nicht immer sind alle Pro­duk­te tat­säch­lich lie­fer­bar. Der Super­markt bemüht sich dann um ähn­li­che Waren zu einem ähn­li­chen Preis. Bezah­len muss man vor­her. Wenn etwa fehlt, wird der Dif­fe­renz­be­trag zurück­über­wie­sen.

Auch in eini­gen Super­märk­ten auf Tene­rif­fa kann man online bestell­ten, bei­spiels­wei­se bei Alcam­po. Bei Kühl­wa­ren soll­te man jedoch auf­grund des lan­gen Weges vor­sich­tig sein. Kühl­trans­por­ter gibt es mei­nes Wis­sens nicht. Die Waren wer­den in einer Box mit Kühl­ak­kus unter­ge­bracht, was bei gefro­re­nen Pro­duk­ten nicht wirk­lich aus­reicht.

Zu erwäh­nen ist außer­dem Ikea auf Tene­rif­fa, die sogar kos­ten­los nach La Gome­ra lie­fern. Dane­ben gibt es zahl­rei­che Shops etwa mit Küchen­pro­duk­ten, Elek­tro­ge­rä­ten oder Com­pu­tern nebst Zube­hör auf Tene­rif­fa und Gran Cana­ria, bei denen man online bestel­len kann. Manch­mal dau­ert die Lie­fe­rung etwas län­ger, vor allem wenn die Pro­duk­te von ande­ren Inseln oder gar vom Fest­land stam­men.

Die ört­li­chen Bau­märk­te (Fer­re­te­ría) auf La Gome­ra bie­ten – je nach Lage – ein klei­ne­res oder grö­ße­res Ange­bot. Das Per­so­nal ist hilfs­be­reit. Was nicht vor­rä­tig ist, kann man bestel­len. Online-Bestel­lun­gen und Lie­fe­run­gen sind meist nicht mög­lich. Auf Tene­rif­fa gibt es grö­ße­re Bau­märk­te mit einem Online-Ange­bot und Lie­fe­run­gen nach Hau­se.

Ama­zon lie­fert eben­falls, in letz­ter Zeit jedoch mit deut­li­cher Ver­zö­ge­rung. Aus uner­find­li­chen Grün­den dau­ert es teil­wei­se eine Woche, bis die Bestel­lung sich über­haupt auf den Weg macht. Etli­che Pro­duk­te sind zudem nicht auf die Kana­ren lie­fer­bar (eben­falls aus uner­find­li­chen Grün­den). Es spielt dabei kei­ne Rol­le, ob man über amazon.es oder amazon.de bestellt. Wann immer mög­lich bevor­zu­ge ich daher Händ­ler auf den Kana­ren.

Hin­weis: Man soll­te beim Online-Händ­ler in jedem Fall eine spa­ni­sche Mobil­funk­num­mer hin­ter­le­gen. Wenn man nicht zen­tral wohnt, kün­digt der Lie­fe­rant sein Kom­men in der Regel vor­her an.

Wohnungen/Häuser mieten oder kaufen

Die Woh­nungs­la­ge auf den Kana­ri­schen Inseln ist ange­spannt – auch wegen der zahl­rei­chen Tou­ris­ten. Man kann Woh­nun­gen oder klei­ne Häu­ser für 400 bis 600 Euro fin­den, leicht ist das jedoch nicht.
Die Immo­bi­li­en­prei­se sind in den letz­ten Jah­ren deut­lich gestie­gen. In den etwas grö­ße­ren Ansied­lun­gen zahlt man meist um die 200.000 Euro für ein Haus, es wer­den aber auch Prei­se von 300.000 Euro und mehr auf­ge­ru­fen. Apart­ments kann man schon für 140.000 Euro bekom­men.

Dabei ist zu beden­ken, das die Bau­stan­dards in Spa­ni­en nicht sehr hoch sind und sich beson­ders preis­güns­ti­ge Häu­ser oft nicht in einem bau­lich guten Zustand befin­den. Da muss man sehr genau hin­se­hen. Repa­ra­tu­ren und Reno­vie­run­gen ver­ur­sa­chen zusätz­li­che Kos­ten. Wenn man nicht in einem der Haupt­or­te wohnt, ist es nicht leicht, einen Hand­wer­ker zur Anrei­se zu moti­vie­ren. Zu beden­ken ist außer­dem, das vie­le Häu­ser nicht direkt an der Stra­ße lie­gen und nur über Fuß­we­ge mit Trep­pen zu errei­chen sind. Für den Trans­port der Bau­ma­te­ria­li­en benö­tigt man dann vie­le kräf­ti­ge, jun­ge Leu­te oder eine Seil­bahn.

Iso­lier­fens­ter und Hei­zun­gen kennt man auf La Gome­ra kaum. Wenn man nicht gera­de auf 1.000 Metern Höhe wohnt, braucht man bei­des auch nicht. In Höhen­la­gen sieht man teil­wei­se einen Holz­ofen. Der Betrieb ist jedoch mit Her­aus­for­de­run­gen ver­bun­den, weil Brenn­holz schwer zu bekom­men ist.

In Spa­ni­en sind Bau­ge­neh­mi­gun­gen für fast alles erfor­der­lich. Für grö­ße­re Reno­vie­run­gen muss man einen Archi­tek­ten und Bau­in­ge­nieur hin­zu­zie­hen, was wei­te­re Kos­ten ver­ur­sacht. Man kann es auf eige­ne Gefahr auch ohne pro­bie­ren. Wen jemand etwas dage­gen hat, steht schnell die Poli­zei vor der Tür und man wird zum Abriss auf­ge­for­dert.

Die Kaufabwicklung beim Immobilienerwerb

Die Besitz­ver­hält­nis­se auf La Gome­ra sind oft unge­klärt. In frü­he­ren Zei­ten wur­den Käu­fe per Hand­schlag abge­wi­ckelt, die katas­tra­le Erfas­sung ist nicht voll­stän­dig. Dazu kom­men Aus­wan­de­rungs­wel­len und die Haus­be­sit­zer sind nie zurück­ge­kehrt. Erben­ge­mein­schaf­ten scheint man nicht zu ken­nen oder es feh­len Moti­va­ti­on und Geld, um die ande­ren Besit­zer aus­zu­zah­len.
Man soll­te vor dem Kauf klä­ren, wo die Grund­stücks­gren­zen genau ver­lau­fen. Oft ist es rat­sam, Ein­woh­ner hin­zu­zu­bit­ten, die die Besitz­ver­hält­nis­se ken­nen. Beim Notar kön­nen Zeu­gen gela­den wer­den, die ihre Kennt­nis­se beur­kun­den. Nicht immer sind die Anga­ben in den Kauf­ver­trä­gen wirk­lich prä­zi­se. Es fin­den sich dann For­mu­lie­run­gen wie „Tei­le von Par­zel­le XYZ“. Wel­che Tei­le genau ist nicht ver­merkt. Vor allem in dörf­li­chen Gemein­schaf­ten soll­te man sich daher vor jeder Bau­maß­nah­me mit den Anwoh­nern bera­ten. Wenn man über die his­to­ri­schen Grund­stücks­gren­zen hin­aus baut, ern­tet man nicht das Wohl­ge­fal­len der Anlie­ger.

Grund­sätz­lich läuft ein Kauf ähn­lich ab wie in Deutsch­land. Bei einer ers­ten Ver­hand­lung gibt es beim Notar einen Vor­ver­trag, mit dem man schon ein­mal etwa den Strom­an­schluss umschrei­ben kann. Die Kauf­sum­me ist dann bereits fäl­lig und wird in bar über­ge­ben oder direkt beim Notar über­wie­sen. Ander­kon­to oder Bank­check schei­nen nicht üblich zu sein (mein Stand von 2013). Nach eini­ge Zeit kann man dann den end­gül­ti­gen Kauf­ver­trag beim Notar abho­len, der dann hof­fent­lich auch den Grund­buch­ein­trag vor­ge­nom­men hat. Die Kos­ten des gesam­ten Ver­fah­rens rich­tet sich nach dem Kauf­preis, ein paar Tau­send Euro kön­nen zusam­men­kom­men.

Grund­steu­er und Grund­er­werbs­steu­er muss man eben­falls zah­len. Auch die­se rich­ten sich nach dem Kauf­preis. Die Grund­steu­er ist auf La Gome­ra nicht beson­ders hoch, weil die Immo­bi­len einen eher gerin­gen Katas­ter­wert besit­zen. Die Grund­er­werbs­steu­er liegt auf den Kana­ri­schen Inseln bei 6,5 Pro­zent (Stand 2024). Bei einer Immo­bi­lie, die man bei­spiels­wei­se für 200.000 Euro kauft, erge­ben sich daher 13.000 Euro Grund­er­werbs­steu­er und unge­fähr 1.200 Euro Notar­kos­ten.

Auch der Ver­käu­fer muss Steu­ern zah­len. Des­halb hört man davon, dass hier und da ver­sucht wird, den Preis mit einer Vor­ab­zah­lung am Notar vor­bei zu drü­cken. Das ist ille­gal und mit gro­ßen Risi­ken ver­bun­den. Man kann nicht sicher sein, dass der Ver­kauf tat­säch­lich zustan­de kommt. Wenn nicht, ist das Geld weg. Bekommt die Steu­er­be­hör­de etwas davon mit und wird die Immo­bi­lie spä­ter höher bewer­tet, kön­nen Nach­zah­lun­gen erho­ben wer­den.

Im Zwei­fels­fall soll­te man einen Anwalt zura­te zie­hen. Auf den Kana­ri­schen Inseln sind auch deutsch­spra­chi­ge Anwäl­te zu fin­den, die den Kauf mit einer Anwalts­voll­macht voll­stän­dig abwi­ckeln kön­nen.

Sprache, Land und Leute

Auf der Welt beherr­schen die meis­ten Men­schen spa­nisch als Mut­ter­spra­che. Für einen Spa­ni­er gibt es daher kaum einen Grund, eine wei­te­re Spra­che zu erler­nen. Beim Umgang mit Behör­den, Poli­zei oder Notar ist die spa­ni­sche Spra­che erfor­der­lich. Eng­lisch spricht kaum jemand, Deutsch erst recht nicht. Ins­be­son­de­re beim Notar muss man sich von einem Über­set­zer beglei­ten las­sen, damit auch sicher­ge­stellt ist, dass man alles ver­stan­den hat.

Im all­täg­li­chen Umgang, im Super­markt, in der Bank oder im Restau­rant kommt man mit Eng­lisch sel­ten wei­ter. Eine Aus­nah­me ist Val­le Gran Ray, wo es eini­ge deutsch­spra­chi­ge Geschäf­te gibt.
Im Hotel, teil­wei­se auch am Flug­ha­fen und auf der Fäh­re kann man eng­lisch­spra­chi­ge Men­schen antref­fen – in den letz­ten Jah­ren sogar ver­mehrt.

Eben­falls in den letz­ten Jah­ren hört man ver­mehrt Kri­tik am Mas­sen­tou­ris­mus. Es gab auch eini­ge Demons­tra­tio­nen. Das ist ver­ständ­lich, weil sich durch den Tou­ris­mus der Wohn­raum ver­teu­ert und das bei nach wie vor rela­tiv nied­ri­gen Löh­nen. Umwelt­ver­schmut­zung, zu vie­le wild par­ken­de Wohn­mo­bi­le und ver­hal­tens­auf­fäl­li­ge Tou­ris­ten stel­len teil­wei­se ein Pro­blem dar und rufen Unmut her­vor. La Gome­ra ist davon weni­ger betrof­fen als die grö­ße­ren Inseln. Es gilt, ein aus­ge­wo­ge­nes Ver­hält­nis von Tou­ris­mus, den Bedürf­nis­sen der Bewoh­ner und dem Umwelt­schutz zu fin­den. Tou­ris­mus ist jedoch der wich­tigs­te Wirt­schafts­fak­tor, wes­halb alle Rege­lun­gen mit Augen­maß erfol­gen müs­sen.

Ins­ge­samt schät­ze ich die Tole­ranz der Gome­ros hoch ein. Die Eska­pa­den der Hip­pies in den 70er-Jah­ren wur­den gut ver­kraf­tet, in der Regel ver­hält man sich gegen­über allen Men­schen höf­lich und zuvor­kom­mend. Hil­fe, etwa bei einer Auto­pan­ne, wird ohne Zögern geleis­tet.

Das kann auch dar­an lie­gen, dass vie­le Bewoh­ner der Kana­ri­schen Inseln Migra­ti­ons­er­fah­rung haben. Meh­re­re Aus­wan­de­rungs­wel­len führ­ten die Men­schen Ende des 19. Jahr­hun­derts und auch im 20. Jahr­hun­dert vor allem nach Vene­zue­la und Kuba. Die Spra­che ist zwar die Glei­che, die länd­lich gepräg­ten Gome­ros arbei­te­ten jedoch meist in nicht sehr gut bezahl­ten Beschäf­ti­gun­gen. Der eine oder ande­re hat es mit har­ter Arbeit den­noch zu einem ansehn­li­chen Wohl­stand gebracht. Man­che sind nach La Gome­ra zurück­ge­kehrt und inzwi­schen im Ren­ten­al­ter. Jun­ge Leu­te gehen oft auf die Haupt­in­seln, nach Spa­ni­en („penín­su­la“, auf die Halb­in­sel) oder in ande­re EU-Län­der. Arbeit gibt es auf La Gome­ra vor allem im Tou­ris­mus, in der Ver­wal­tung oder ande­ren Dienst­leis­tungs­be­ru­fen.

Gesundheit und ärztliche Behandlung

Auf Gome­ra gibt es kaum nie­der­ge­las­se­ne Ärz­te, schon gar nicht mit Kas­sen­zu­las­sung. Es gibt aber eine deutsch­spra­chi­ge Pri­vat­pra­xis in Val­le Gran Rey. Man muss sei­ne Rech­nun­gen selbst beglei­chen und kann sich das teil­wei­se von der deut­schen Kran­ken­kas­se zurück­er­stat­ten las­sen. Das gilt bei­spiels­wei­se auch für eine Phy­sio­the­ra­pie. Nach mei­nen Erfah­run­gen ist das Cen­tro Méd­ico Ale­mán in Val­le Gran Rey kom­pe­tent und zudem preis­güns­tig. Wer Medi­ka­men­te benö­tigt, kann das Rezept per E‑Mail anfor­dern, was ca. 5 Euro kos­tet. Die Medi­ka­men­te sind in der Apo­the­ke preis­güns­ti­ger als in Deutsch­land.

In allen Städ­ten gibt es ein Cen­tro de Salud für die ärzt­li­che Behand­lung und Rezep­te. Hier gilt die EU-Gesund­heits­kar­te. Bei grö­ße­ren gesund­heit­li­chen Pro­ble­men sucht man das Kran­ken­haus in San Sebas­tián de La Gome­ra auf, mit ganz erns­ten Pro­ble­men geht man in ein Hos­pi­tal auf Tene­rif­fa. Im Not­fall holt ein Kran­ken­wa­gen oder Ret­tungs­hub­schrau­ber den Pati­en­ten ab.

Eine deutsch­spra­chi­ge Zahn­ärz­tin hat es eben­falls auf die Insel gezo­gen, auf Tene­rif­fa gibt es meh­re­re deutsch­spra­chi­ge Zahn­arzt­pra­xen. Oder man sucht eine Zahn­kli­nik in San Sebas­tián auf, was ich aber (zum Glück) noch nicht aus­pro­biert habe. Grö­ße­re Zahn­kli­ni­ken befin­den sich auf Tene­rif­fa, wo man teil­wei­se auch mit Eng­lisch wei­ter­kommt.

Pfle­ge und Ver­sor­gung: In den Städ­ten wird man wahr­schein­lich jeman­den fin­den, der im Haus­halt hilft oder die Pfle­ge über­neh­men kann. Auf dem Land eher nicht. Wer tat­säch­lich pfle­ge­be­dürf­tig ist oder wird, ist auf Tene­rif­fa bes­ser auf­ge­ho­ben. Hier gibt es auch eini­ge deutsch­spra­chi­ge Pfle­ge­kräf­te. Die Kana­ren haben aller­dings das glei­che Pro­blem wie Deutsch­land: Auf­grund der Über­al­te­rung wird es zuneh­mend schwie­ri­ger, Pfle­ge­per­so­nal zu fin­den.


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