Im letzten Jahr fiel die Entscheidung zukünftig auf ein Automobil zu verzichten. Mein alter T3 hatte ohnehin die besten Zeiten hinter sich und größere, teure Reparaturen standen an. Benutzt habe ich ihn ohnehin selten, denn in München braucht man eigentlich kein Auto und nach jeder Fahrt war erst einmal ein halbe Stunde Parkplatzsuche angesagt.
Nach dem Verkauf des altehrwürdigen T3 stellte sich allerdings eine Frage: Wie soll ich in Zukunft den Transport von Bierkästen und Großeinkäufe realisieren. Sackkarre, Hackenporsche? Eher unpraktisch. Ein schöner Fahrrad-Lastenanhänger wäre die Lösung. Nach der Idee folgte die Recherche im Internet. Ein breites Angebot war hier nicht gerade zu finden. Bei Amazon waren zwar etliche Fahrradanhänger im Angebot, aber etliche davon hatten eher schlechte Bewertungen. Außerdem wollte ich mir den Anhänger vor dem Kauf lieber einmal ansehen.
Ein Fahrrad-Anhänger-Laden war mir bisher in München nicht aufgefallen und was ich im Baumarkt gesehen hatte, gefiel mir nicht besonders gut: zu klein, zu schwer oder zu hässlich. Eine weitere Internetsuche führte mich schließlich zu „Fidelio – Spezialgeschäft für Fahrradanhänger“. Auch hier erst einmal Enttäuschung. Auf der Webseite steht „Spezialgeschäft für Kindermobilität“ und Lastenanhänger kamen kaum vor, nur Kinderanhänger. Ein Besuch im Ladengeschäft in der St.-Anna-Straße 18 war aber dann erfolgreich. Hier waren mehrere geeignete Modell im Angebot.
Ich habe mich dann für einen Croozer Travel entschieden. Der Anhänger ist leicht (8 Kg) und kann trotzdem 45 Kg Zuladung vertragen. Die Räder sind abnehmbar und lassen sich auf der Ladefläche verstauen. Die Achse lässt sich umklappen und der Anhänger dann platzsparend im Keller oder auf dem Balkon verstauen.
Der Anhänger wird am Fahrrad – genau wie die meisten Kinderanhänger – über ein eine Kupplung am Hinterrad und einen flexiblen Vierkantdeichselanschluss befestigt und mit einem Federclipbolzen und einem Sicherheitsband gesichert. Beim Beladen muss man etwas aufpassen, dass man nicht versehentlich die Gummikappen an der Innenseite der Achsen abreißt. Das ist bei meinem Anhänger inzwischen an einer Seite geschehen. Diese sind für die Funktion zwar nicht wichtig, schützen aber das Achslager vor Schmutz. Inzwischen lässt sich, wahrscheinlich wegen dieses kleinen Schadens ein Rad nicht mehr leicht aus dem Lager ziehen.
Insgesamt bin ich mit dem Anhänger sehr zufrieden. Er erfüllt seinen Zweck und hat sich – bis auf das Problem beim Entfernen des Rades – als sehr robust erwiesen.
(Update Januar 2010) Leider scheint es dieses Modell bei Croozer nicht mehr zu geben. Das Nachfolgemodell heißt Croozer Cargo und erscheint mir nicht nicht als so praktisch, weil sich beispielsweise längere Packstücke durch den Kastenaufbau nicht ohne weiteres transportieren lassen.
(Update Juni 2015) Inzwischen ist der Lastenanhänger bei mir seit mehr als 4 Jahren im Einsatz. Ich bin immer noch zufrieden. Es gibt allerdings einen größeren Defekt. Der Schließmechanismus für die Radaufhängung ist an einer Seite defekt. Die Achse des Rades ließ sich nicht mehr leicht aufstecken, nur noch mit grober Gewalt. Jetzt lässt sie sich nicht mehr lösen, das Rad also nicht mehr abnehmen. Der Anhänger lässt sich damit nicht mehr so leicht verstauen wie vorher.
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